Osmosophie - Kommunikation zwischen den Welten

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Osmosophie – oder die Kommunikation zwischen den Welten

1. WELT

 

1.1. Die Verbindung von i.c.h. und Um -Welt

 

Durchlässigkeit in alle Richtungen und auf allen Ebenen. Der menschliche Körper bildet eine Ereigniseinheit bei der eine Verdichtung und hohe Konzentration von Faktoren stattfindet. So ist der menschliche Körper intensiver durchdrungen von Geist und Seele als die Umwelt oder die übrige Natur. Jeder individuelle Körper umfasst eine Ansammlungen von Begebenheiten, Geschichten, Erfahrungen und Erkenntnissen, die so in dieser Kombination nicht wieder vorkommen. Geist und Seele sind auf eine spezifische Weise mit dem Körper verbunden und in allen Zellen vertreten. Von der Fußsohle bis zur Schädeldecke, vom Erdinneren bis zum Himmel reicht die Kette der Verknüpfungen.

Der Körper ist Welt. Die Welt umfasst viele Körper. Das Subjekt ist eine Fehlleistung, eine Erfindung der Philosophie der Trennungen. Subjekte gibt es nur da, wo klare Grenzen sind. Der menschliche Körper ist qualitativ nicht verschieden von anderen Körpern. Alle Körper sind Teile der Welt. Kein Körper kann sich aus ihr lösen. Als Teil der Welt kann der Körper zwar Konturen annehmen, er kann aber nicht sich selbst gegenübertreten. Er hat kein Bewusstsein von sich selbst. Das Sprechen über Körper ist also immer ein Sprechen in der Erfindung und Identifizierung mit sich selbst (-> Natur/Wissenschaft). Es gibt kein Objekt. Die Erfindung des anderen ist eine sprachliche Ausformung der Wahrnehmung durch fünf Sinne. Die Erzeugung von Konturen und Grenzen ist dieser Eigenschaft der menschlichen Rezeption zu zuschreiben.

Jeder Augenblick besteht aus vielen Ereignissen, die in einem Ereignistropfen vorübergehend zusammengefasst sind. Alle Faktoren, die zu seiner Aktualisierung beitragen, treten im Augenblick am selben Ort auf und verbinden sich dadurch. Zu einem folgenden Zeitpunkt kann eine neue Kombination entstehen. Es wäre ein groer Zufall, wenn ein Ereignistropfen ein zweites Mal entstehen würde. Dann müssten alle beteiligten Faktoren nochmal dieselbe Wahl treffen.

 

1.2. Die Welt als Ereignis

 

Es gibt kein Ding an sich. Nichts existiert für sich allein oder vor der Zeit. Weder als Energie noch als materielles Teilchen. Alles entsteht im Austausch, in der Bewegung, die an sich schon zwei Punkte erfordert. Es gibt nichts Einzelnes, Unabhängiges, Vor/Gegebenes. Es gibt nur, was geschieht, das Ereignis. Die Ereignisse folgen keinen logischen Gesetzen. Der vorliegende Versuch, trotzdem eine vernünftige Beschreibung der Ereignisse abzugeben, wird sich also ständig widersprechen und hinterfragen müssen. Die Beschreibung ist durch die sprachliche Ausdrucksform begrenzt. Die Wahrnehmung der Ereignisse geschieht auch auerhalb der Sprache. Deshalb gibt es immer den unbestimmten Faktor bei jeder Aktualisierung einer Ereigniseinheit.

Die Welt besteht aus einer Vielzahl von Ereignissen. Sie aktualisiert sich permanent. Nichts ist statisch. Das Zusammenspiel aller Ereignisse zu einer Zeit macht den Augenblick aus. Die Welt ist zufällig so, wie sie ist. Es ist das Zusammenspiel wie bei einem Konzert. Alle Mitspieler improvisieren gemeinsam. Es gibt keine Partitur und keinen Dirigenten. Jeder Ton hat Bedeutung für den gesamten Klang, auch der nicht gespielte Ton. Jede Spielerin hat eine Auswahl zahlreicher Möglichkeiten zu spielen. Ihr Einsatz wird abhängig sein vom Klang ihres Instrumentes, von den vergangenen Tönen, von ihrer Fähigkeit zu spielen, von ihrer Vorstellung und Fantasie einer Melodie oder eines Konzertes, von ihren Wünschen und ihrem Begehren, von der Umgebung und der Akustik, von ihrer Erinnerung und vielem mehr.

Alle diese Elemente sind übertragbar auf jedes Ereignis. Jede aktuelle Erfahrung wird aus einem Netzwerk von Faktoren bestimmt: Geschichte, Geographie, Umwelt, Gesellschaft, Kultur, persönliche Geschichte/Kindheit, Beziehungen,Wissen, Fähigkeiten, Konstitution/Gesundheit, Lust, Müdigkeit und Atmosphäre.

Das Leben reiht sich unter diese Faktoren ein. Es entsteht im Zusammenspiel. Leben ist nicht das Gegenteil von Tod. Leben und Tod sind zwei eigenständige, unabhängige Ereigniseinheiten, die sich allerdings gegenseitig beeinflussen. Leben ist kein für sich selbst existierendes Konzept. Es verwirklicht sich in jeder Ereigniseinheit neu und einmalig.

Die scheinbaren Wiederholungen, sind also nur äuerlich. Es gibt gewisse hnlichkeiten von Ereignissen. Manche Zusammenhänge kommen zu einem hohen Prozentsatz wieder, aber da so viele Faktoren beteiligt sind und sich jeweils neu entscheiden können, werden nie alle gleichzeitig dieselbe Entscheidung wiederholen.

 

Ein Ereignis verbindet die gegenwärtigen Faktoren mit den vergangenen Faktoren. In ihrer Zusammenwirkung machen sie die Aktualisierung aus.


2. Natur/Wissenschaft

 

Die europäische Philosophie spricht von einer Trennung von Körper, Geist und Seele im Bezug auf die Person. In der Osmosophie, in der die bergänge zwischen „belebter“ Welt ebenso flieend und durchlässig sind wie zwischen Mensch und Um/Welt, ist diese Trennung aufgehoben. Alle drei Elemente/Faktoren kommen in jeder Zelle und in jeder Ereigniseinheit vor. Sprachliche Unterscheidung hilft zur Benennung der aktuell aktivierten Schwerpunkte.

In dem Bereich Natur/Wissenschaft liegt der Schwerpunkt auf Geist und Materie. Rationalität und Logik werden gewissermaen buchhalterisch verwaltet. Die Wissenschaft wird dem Verstand zugeschrieben. Die Verbindung mit „Natur“- Wissenschaft betont den sachlich-materiellen Aspekt. Dabei wird oft vorschnell von einer Naturvorstellung ausgegangen, die gleichzeitig rein sachliche und romantische Vorstellungen verknüpft. Natur als gegebenes, als Tatsache, als „harte“ Wissenschaft scheint die objektive Seite zu repräsentieren, aber genau diese Vorstellung hat romantische Züge. Sie wird genährt von einem romantischen Glauben an ein an-sich funktionierendes „natürliches“ System. Ein System, das für sich ein Gleichgewicht der Entwicklung herstellen kann und nach seinen eigenen Gesetzen funktioniert. Dabei ist genau das eine Illusion. Die Natur hat keine eigenen Gesetze. Sie aktualisiert sich ebenso entsprechend den beteiligten Faktoren wie jede Ereigniseinheit. Sie ist also in ihren Abläufen gleichzeitig frei und gebunden. Frei, in dem Sinn, dass ein Ereignis immer mehrere Möglichkeiten hat, um sich zu aktualisieren. Gebunden, insofern es nicht „die“ Natur gibt, die unabhängig nach einem eigenen Prinzip funktioniert. Trotzdem ist der Begriff nützlich. Dies ist aber in der Osmosophie nur als Beschreibungs- und Sprechhilfe zu verstehen. In wissenschaftlichen Arbeiten der Osmosophie spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Trotzdem kann die Schwerpunktsetzung eine sprachliche Hilfe sein. Sie erklärt die Perspektive, aus der gesprochen wird.

Geist hat in der Osmosophie mehrere Komponenten. Er ist an den Intellekt geknüpft und kann in dieser Funktion wie oben erwähnt, verstandesmäige Erklärungen finden und formulieren. Er ist aber auch eng mit der traditionellen Vorstellung von Seele verbunden. Geist ist sozusagen das bewusste Gefühl oder anders gesagt, beseeltes Bewusstsein.

Natur/Wissenschaft gibt zwar vor „objektiv“, rein rational nach den Gesetzen der Logik vorzugehen, aber bei genauerer Analyse stellen wir fest, dass die Prämissen schon in der Herangehensweise nach individuellen Vorlieben der WissenschaftlerInnen gesetzt werden. So haben Frauen oft eine engere Beziehung zu ihrem Forschungsobjekt aufgebaut. Sie identifizieren sich mit dem „Forschungsgegenstand“. Dadurch kommen sie zu anderen Ergebnissen (-> vgl. Modelmog). Dieser Hinweis ist nicht ontologisch zu verstehen. Dass „Frauen“ angeblich einen engeren Bezug aufgebaut haben, soll nur als Hinweis darauf verstanden werden, dass die Sozialisation der WissenschaftlerInnen, der Charakter der Person und die jeweilige Biographie ebenso Teil des wissenschaftlichen Vorgehens ist und wie die „rein“ materiellen Methoden mit in Betracht gezogen werden muss (-> vgl. Mies feministische Postulate). Er ist aber auf keinen Fall irgendwie an das Geschlecht gebunden. Es wäre ein Missverständnis, wenn dies zu einer Verallgemeinerung von Frauen als Wissenschaftlerinnen mit eigenartigen Methoden führen würde. Es ist auf jeden wissenschaftlichen Akt anzuwenden. Die Frage nach dem Verhältnis ForscherIn und Thema der Forschung gilt ebenso für Albert Einstein, Sigmund Freud oder ...(Bioethik) wie für Marie Curie, Melanie Klein oder Ina Prätorius.

Diese Beziehung ist somit auch von emotionalen Faktoren geprägt. Deshalb kann Wissenschaft nicht absolut objektiv sein. Geist ist in allem gegenwärtig. Natur/Wissenschaft beschäftigt sich mit vergangenen Ereignissen. Sie gibt Punkte in Ort und Zeit vor, die sie analysiert und beschreibt. Da in der Osmosophie ständige Bewegung herrscht, ist das ein Problem. Die Aussagen der Natur/Wissenschaft können immer nur punktuell sein, auch wenn sie Allgemeingültigkeit beanspruchen.

 

 

3.  Kultur
3.1. Kunst, Religion, Spiritualität

 

In den Ereigniseinheiten, die mit Kunst, Religion und Spiritualität verknüpft sind, ist das Element der zukünftigen Potentialität stärker vertreten als in anderen Ereigniseinheiten. Die Verbindung der einzelnen Faktoren ist getragen von Ideen, die noch nicht aktualisiert sind. Es herrscht eine Energie der Veränderung, der Kreativität und der Schöpfung. Diese Ereigniseinheiten vermitteln grösseren Genuss als alltägliche Ereigniseinheiten. Seele und Gefühl haben stärkere Ausdrucksmöglichkeit als in der Natur/Wissenschaft, aber auch hier herrscht der Geist in jeder Ereigniseinheit. Das vorhandene Potential wirkt über die aktualisierte Einheit hinaus und beeinflusst benachbarte Einheiten. Dadurch entsteht eine erhöhte Kommunikationsfähigkeit.

Die Steigerung der Kommunikation besteht in der Art und Weise der Mitteilung, in den Inhalten und in der Art und Weise der Rezeption.

Die Mitteilung durch Kunst geschieht über verschiedene Kanäle, vermittelt durch die bekannten fünf Sinne, aber auch durch andere Wahrnehmung wie Intuition, Muse, Epiphanie oder Zärtlichkeit. Die Unterscheidung zwischen Kunstproduktion und Kunstkonsum ist für die Kommunikationsfähigkeit und das erhöhte Potential neuer Erfahrungseinheiten nicht von wertender Bedeutung. Auch in der Religion und Spiritualität ist die Erfindung von Mythen und GöttInnen hinsichtlich ihrer Funktion in den Ereigniszusammenhängen gleichbedeutend mit der Ausführung von Ritualen, also mit den Praktiken zur Umsetzung, Verwirklichung und Anerkennung der Mythen.

Die Inhalte beziehen sich auf alle Bereiche des Lebens. Sie sind immer interpretierend, nie nur eine Abbildung oder Wiedergabe.

Neue Zusammenhänge und Verknüpfungen werden hergestellt. Die Bereicherung steigert den Genuss und das Begehren. Durch die Initiierung neuer Zusammenhänge und Vernetzungen wird gleichzeitig eine An/Ordnung geschaffen. An/Ordnung bietet Orientierung. Die Ordnung basiert auf Beziehungszusammenhängen und ist nicht rein sachlicher Natur. sthetik ist eine Grundlage der An/Ordnung. Diese trägt zum höheren Genuss bei.

Die Welt der Kunst ist osmotisch. Die An/Ordnung ist nie starr, auf Dauer oder gar eine einzig mögliche. Sie ist im Austausch mit der/m Künstler/in, dem Werk, der Darstellungsatmosphäre und der/m RezipientIn und deshalb in ihrem Ausdruck und ihrer Aussage ständig in Bewegung. Sie ist eine Kommunikationsform, die auch die „Seele“ (-> i.c.h.) anspricht. Dies wird hier extra erwähnt, da in der westlichen Tradition der Geist mehr zählt und ständig in den Vordergrund gerückt wird. Auch wenn die Seele in allen Ereigniseinheiten eine Rolle spielt, soll sie an dieser Stelle besondere Aufmerksamkeit finden. Wenn die Seele nicht ausdrücklich benannt wird, wird sie vergessen und vernachlässigt. Kunst ist Nahrung für die Seele. Die Seele entfaltet sich, geht spazieren, wächst, teilt sich mit, erholt sich, geniet,schlummert friedlich vor sich hin, kämpft, schreit und klagt.

Sie überschreitet die Körpergrenzen im Kontakt mit der Kunst. Die Durchlässigkeit in beide Richtungen ermöglicht eine Kommunikation und einen Austausch, der es erlaubt, eine alte Vorstellung von Seele neu erstehen zu lassen. Gibt es in vielen Religionen die Idee einer Weltseele oder eines Urgrundes, aus dem alle Seelen stammen, so hat die Osmosophie im Zuge der Postmoderne diese Idee hinterfragt. Groe, allgemein gültige Kategorien sind suspekt. Es existiert scheinbar nichts auerhalb menschlicher Vorstellung. In der Osmosophie ist allerdings die Vorstellung nur eine Ereigniseinheit unter vielen. Es besteht Kontakt und Durchlässigkeit zu anderen Erfahrungseinheiten, so dass eine Vorstellung von Seele möglich wird, die Substanz über die einzelne Person hinaus aufweist, ohne zum Gott oder zur eigenständigen Grösse zu werden. Diesen Pool an seelischem Material könnten wir Gefühlswelt nennen, wenn nicht dadurch schon wieder eine Begrenzung auf emotionale Reaktionen geschehen würde. Dieser Pool kann nämlich nicht nur den PsychologInnen, PsychoanalytikerInnen oder EsoterikerInnen überlassen werden. stetik, Empfingung für das Schöne, Grässliche, Banale oder Aussergewöhnliche lebt von ihrer/m DarstellerIn, dem Prozess der Entstehung, der Darstellung selbst, der Umgebung der Präsentation, dem Augenblick der Präsentation und der Rezeption. In allen diesen Ereigniseinheiten besteht eine Verknüpfung zu weiteren Faktoren, so dass ein ganzes Konglomerat, eben eine Art Bienenwabe, entsteht. Es ist kein Blumenstrauss, bei dem die Addition der einzelnen Blumen den Gesamtduft ergibt, sondern ein Blumenbeet mit mehrjährigen Pflanzen. Wenn die/der KünstlerIn Blumen pflückt, um aus der Essenz ein Parfüm zu machen, fehlen zwar die individuellen einzelnen Blüten, aber der Duft an sich ist nicht verloren. Das heisst der Teil des i.c.h.s, den wir vorübergehend Seele nennen, wird u. a. durch Kunst gespeist, geschaffen, erhalten und verändert. Das gleiche gilt für Religion und Spiritualität. Der Schamane, die Schamanin, die PriesterInnen, Muezine oder MeditationsleherInnen schaffen mit ihren Ritualen eine Möglichkeit, den Kontakt zum Blumenbeet zu beleben, zu gestalten, zu erneuern oder zu erfinden. Der Übergang zwischen Geist und Seele ist unbegrenzt.

Der Geist äussert sich nicht nur im Denken. Er trägt auch durch die Kunst, Religion oder Spiriutalität zur Erkenntnis bei. Er hat aber wie die Seele keine eigene Existenz. Auch wenn er in einem Satz als Subjekt fungieren kann. Seine häufigste Aktualisierung geschieht in der Erkenntnis. Erkenntnis bedeutet, Zusammenhänge herzustellen, die über den Augenblick hinaus Bedeutung haben. Zusammenhänge herzustellen heit, vorhandene Verbindungen aufzudecken und zu benennen, aber auch neue Verbindungen zu schaffen. Der Geist manifestiert sich auf vielfältige Weise. Er hat keinen eigenen Willen. Seine Ereigniseinheit verwirklicht sich durch seine Ausdrucksformen, die Zusammenhänge und Verbindungen herstellen. Es besteht außerdem ein ständiger Austausch mit dem Körperlich-Materiellen. Religiöse Symbole oder Kunstwerke, Performance oder Ritual, Klang, Farbe, Bewegung, Berührung und Duft sind Ausdruck und Umsetzung dieser Quelle, dieses Pools, dieses Blumenbeetes.

 

 

3. 2. Kultur: Sport, Freizeitaktivität und Körpergestaltung

 

Dieses Kapitel ist von dem Kapitel über Kunst und Spiritualität getrennt. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Körper und trotzdem gilt auch hier der Zusammenhang aller Elemente/Faktoren. Das i.c.h. ist mit allen Eigenschaften gegenwärtig. Die Verbindung zur Umwelt ist entscheidend. Auch im Sport entfalten sich Geist und Seele. Allerdings bringt die Konzentration auf körperliche Ausdrucksform und die oft damit verbundene Anstrengung geistige und seelische Aktivität vorübergehend in den Hintergrund. Das heisst nicht, dass Geist und Seele beim Sport nicht beteiligt wären. Im Gegenteil.

Sie können sich im Sport erholen, verändern, verhärten, entspannen.

Sport fächert sich nicht nur in verschiedene Disziplinen auf, sondern auch in einen leistungsorientierten und ästhetischen Teil. Diese Aufteilung könnte dazu führen, dass einzelne Disziplinen wie z. B. Tanz eher unter Kultur anzusiedeln sind. Da es sich bei den Kapiteleinteilungen aber nur um Schwerpunktsetzungen handelt, reicht ein Hinweis an dieser Stelle aus. Alle Kapitel können im Grunde für jede Ereigniseinheit geschrieben werden. Unsere Sprache verlangt ständige Wiederholung, wenn Aussagen für mehrere Themen gelten.

 

Freizeitsport ist eine Erfindung der Neuzeit. Die klassischen griechischen Wettkämpfe dienten zur Disziplinierung des Körpers. Der Freizeitsport der Industrienationen hat unterschiedliche Ziele. Er dient zum einen der Entspannung oder für manche dem Ausgleich der mangelnden Bewegung während der Lohnarbeit und zur Reproduktion der Arbeitskraft. Es gibt inzwischen viele Firmen, die spezielle Sportangebote für ihr Personal finanzieren. Zum anderen besteht der Wunsch der Körperanpassung. Normierte Schönheitsideale zwingen zur künstlichen Formung des Körpers. Muskeln müssen an der richtigen Stelle gestählt werden. Wenn der Sport nicht ausreicht, wird auch zu operativen Eingriffen übergagangen. Dies Wünsche zeigen, da viele keine Grenze zwischen vorgegebener Biologie und erzeugter Körperstatur zulassen. Sie scheinen dem Biologismus verfallen, in dem Glauben, da das Körperlich-Materielle die Realität ausmacht und gleichzeitig Anhänger des postmodernen Glaubens, da alles Konstruktion ist. In dem Miverständnis, da alles konstruierbar ist, ohne die Zusammenhänge zu berücksichtigen. Sie glauben, da unsere Vorstellung und unsere Ideen unsere Realität erzeugen. Sie glauben, da sie ihre körperliche Erscheinung einem vorgestellten Ideal angleichen könnten.

 

In der Osmosophie ist vorrangig von Interesse wie Sport Einfluss nimmt auf Ausdrucksformen des I.c.h.s.

Sport setzt wie gesagt den Schwerpunkt auf den Körper. Materielle, biologische oder physiologische Veränderungen stehen im Vordergrund. Die Vernetzung aller Vorgänge in der Osmosophie führt dazu, dass auch im Sport Seele und Geist bei den Körpervorgängen mitberücksichtigt werden müssen. Indische Gurus zeigen, dass es möglich ist, durch geistige Beherrschung den Körper über die angeblich natürlichen, biologischen Grenzen hinaus zu disziplinieren. Andererseits scheinen Körperreflexe ohne bewusste Entscheidung zu funktionieren, so dass der Eindruck entsteht, dass der Körper ein Eigenleben führt, unabhängig von dem Willen des i.c.h.s.

Osmosophie geht hingegen davon aus, dass nichts unabhängig geschieht. Sport lebt genauso vom Seelenzustand des i.c.h.s wie vom Gesundheits- oder Geisteszustand.

Kein Aspekt beherrscht den anderen völlig auf Dauer. Hier gibt es also den Unterschied zum herkömmlichen Umgang mit Sport oder Körperertüchtigung. Das Wort ist zu sehr mit Geschichte besetzt, als dass es unkommentiert Anwendung finden könnte. Trotzdem sagt es viel mehr aus über die Vorstellung, die mit Sport verknüpft ist.

 

 

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